gesellschaftliche Strategien

gesellschaftliche Strategien
1. Begriff: Strategien innerhalb eines  strategischen Managements mit dem Ziel, Unternehmen gegenüber der öffentlichen Meinung zu positionieren. G.St. erscheinen zunehmend erforderlich: Unternehmen und Produkte zeigen eine immer größer werdende Anfälligkeit gegenüber sozialen Konflikten. Gesellschaftspolitische Diskussionen und Auseinandersetzungen treten derzeit v.a. in den Bereichen Umwelt-, Gesundheits-, Konsumentenschutz, Sozialpolitik und Beziehungen zur Dritten Welt auf. Gesellschaftspolitischer Handlungsbedarf ist erforderlich; derartige Auseinandersetzungen, die größtenteils öffentlich ausgetragen werden, verlangen neuartige Fähigkeiten vom Management, eigenständige g.St. und oft auch andere Organisationsstrukturen.
- 2. Ansätze: a) Strategischer Ansatz: Die externen Probleme der Interaktion zwischen Unternehmung und sozio-ökonomischem Umfeld werden untersucht; Fragen der Kommunikation mit dem Umfeld, frühzeitige Identifikation von neuen Ereignissen und Entwicklungen im Umfeld ( strategische Frühaufklärung) und Handlungs- und Kommunikationsstrategien gegenüber dem Umfeld.
- Vgl. auch  Wirtschaftspublizistik.
- b) Organisatorischer Ansatz: Die internen Gestaltungsprobleme der Organisationsstrukturen und der Führungssysteme werden untersucht: Diskussion, wie eine gesellschaftsbezogene Unternehmenspolitik intern durchgeführt werden kann und wie andererseits die Aufnahme und Verarbeitung von Umfeldereignissen organisatorisch verwirklicht werden sollte.
- c) Führungsbezogener Ansatz: Aufgabe und Rolle der Führungsspitze im Interaktionsprozess zwischen Unternehmung und Gesellschaft werden untersucht.
- Organisatorischer und führungsbezogener Ansatz befassen sich mit der Transformation der bereits erfassten Umfeldereignisse in strategische Reaktionen. Dabei ist es wichtig, dass g.St. nicht nur reaktiv entwickelt werden, sondern dass über einen proaktiven Ansatz bereits laufend eine vertrauensbildende Politik gegenüber der Öffentlichkeit betrieben wird.
- Vgl. auch  Public Relations (PR).

Lexikon der Economics. 2013.

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